Mond
Die Mondin und ihre Aspekte
Der Mond-Aspekt wird in so vielen Traditionen als der weibliche Pol angesehen. Eigentlich sollte es dementsprechend auch DIE Mondin heissen und nicht DER Mond, so wie es auch in den anderen Sprachen ist (la lune, la luna…).
Also, die Mondin steht für das zyklische Leben, für das was sich verändert, da sie sich ja immer anders zeigt. Wir sehen sie als Neumond, zunehmend, abnehmend und Vollmond. Sie ruft mit ihrer Kraft die Gezeiten auf der Erde hervor, bewegt also das Wasser. Die Mondin hat eine uns immer abgewandte Seite, also etwas bleibt im Verborgenen, im Schatten.
Im Ha-Tha-Yoga steht die Mondin für das Tha, also der Pol für tamas (Trägheit, Schwere, Stabilität), Links, Ruhe, Introvertiertheit, Kälte und Passivität.
Die Mondin wird ausserdem in der Mystik als der Aspekt des magischen, des paranormalen und des unlogischen angesehen. Dieses unlogische wird im englischen als lunatic bezeichnet, was vom lateinischen Wort «lunaticus» stammt, was verrückt oder wahnsinnig bedeutet.
Ja, denn in unserer Gesellschaft galt das, was nicht logisch erklärt werden konnte als verrückt. Ich denke dabei an die Hexenverbrennungen oder all die Menschen, vor allem Frauen, die als geisteskrank abgestempelt in Anstalten verbannt wurden, nur weil sie nicht der «Norm» entsprachen.
Das Patriarchat hat alle weiblichen Aspekte als unwichtig und wertlos abgetan. So auch die Intuition, die Ruhe, das Dunkle und der Wandel.
Obwohl dieses Denken uns sehr geprägt hat, kommen wir zum Glück heute immer mehr davon weg. Wir öffnen unser Bewusstsein dafür, dass es im Leben kein «entweder-oder» sonder ein «sowohl-als-auch» sein sollte. Das anerkennen und wertschätzen von beiden Polen. Denn…
«Die schönste Harmonie entsteht, durch Zusammenbringen der Gegensätze.»
Heraklit
Da dieser Mond-Aspekt, das Weibliche, sehr oft vergessen wird, widme ich mich ganz besonders diesem Pol, damit auch er, genau so wie sein Gegensatz, Teil von uns sein kann.
Daraus ist folgende Mond-Arbeit entstanden: